Jemanden «schwebend über das Wasser gleiten sehen» ist für viele der erste Kontakt mit Pumfpoilen – so auch für Lynn. Lynn ist 15 Jahre alt und war schon immer ein grosser Wassersport-Fan.
Wie viele andere, war auch Lynn beim Beobachten eines Pumpfoilers sofort von diesem Sport fasziniert und beschloss, das Pumpfoilen zu erlernen sowie dies auch gleich zu ihrem Abschlussprojekt an der ORS Ennetbürgen zu machen.
Im Rahmen dieser Arbeit setzte sie sich das Ziel, sich mit der Theorie des Foils und der notwendigen Ausrüstung genauer auseinanderzusetzen als auch das Pumpfoilen selbst zu erlernen.
In diesem Bericht möchten wir mit Euch den Weg von Lynn zum Pumpfoilen teilen. Hierbei durften wir freundlicherweise auf viele Passagen ihrer ausgezeichneten Abschlussarbeit zurückgreifen.
Foil Pumping: Ohne Wind und Wellen surfen. Wie bringe ich es mir bei?
Lynn’s Erfahrungen – Aller Anfang ist schwer
Nach Aneignung von viel theoretischem Wissen aus dem Internet mittels Tutorials kam auch schon der erste Sprung auf das Board. Auf ein wacklig im Wasser gleitendes Board zu hüpfen, brauchte am Anfang viel Mut und ich habe viel Respekt davor. Alle Bewegungen zu koordinieren ist sehr schwierig, alles geschieht gleichzeitig: Board auf der richtigen Höhe anschieben, beschleunigen, loslassen, aufs Board hüpfen, mit den Füssen die korrekte Position treffen, Balance halten… und zu Beginn endete das Manöver gleich hier mit einem Sturz ins Wasser. Immer und immer wieder: Sturz ins Wasser. Da ich darauf vorbereitet war, dass der Dockstart sehr schwierig zu erlernen ist, machte es mir nichts aus, dass ich mehr im als auf dem Wasser war. Jeder kleinste Fortschritt freute mich.
Leider war die Jahreszeit, um sich das Foil Pumpen beizubringen, nicht ideal. Die Kälte schränkte das Üben zeitlich ein. Ich hielt die Kälte maximal 30 – 45 Minuten aus, dies entspricht zirka 15 Dockstarts.Nach einer zweimonatigen Übungspause startete ich Ende Dezember wieder neu, mit einem dickeren Neoprenanzug. Ich sah einen Fortschritt, aber ich schaffte es nicht, vom Start in die regelrechte Pumpphase überzugehen. Meine Motivation war im Keller. So beschloss ich, eine Stunde Unterricht zu nehmen und trat online auch mit Philipp von Pumpfoilers.ch in Verbindung, so dass er mir anhand meiner Videos Tipps geben konnte. Schlussendlich blieb mir aber nichts anderes übrig als einfach weiter zu üben, Dockstart für Dockstart.
Motivation
Die Motivation konnte ich sehr lange auf hohem Niveau halten. Wassersport macht Spass und ich konnte immer wieder über mich lachen. Familie und Freunde unterstützten mich und ich sah, wie ich Fortschritte machte. Im Winter brauchte es schon etwas Überwindung, mich in den vom Vortag noch nassen Neoprenanzug zu zwängen. Aber sobald ich im Wasser war, überwiegte das Positive des Sports. Foil Pumping macht Spass!
Ziel erreicht?
Ich habe es geschafft, mir mittels Internet und Expertentipps reichlich Knowhow über das Foil Pumping anzueignen. Rein praktisch hätte ich mir gewünscht, diese Sportart am Abgabetermin der Jahresarbeit voll zu beherrschen. Die kalten Wintermonate verunmöglichten mir aber längere Übungsphasen. Trotzdem konnte ich dank Durchhaltewillen viel erreichen und werde weiterhin am Foil Pumping dranbleiben und glaube daran, bereits diesen Sommer, bei angenehmeren Temperaturen, mein eigentliches Wunschziel zu erreichen.
Mein Fazit
Foil Pumping ist eine aufstrebende Trendsportart. Hinter dem Prinzip der Tragflügel steckt eine hochspezialisierte Technologie. Das Material des Boards, des Foils und die Entwicklung der Teile sind kostspielig.
Die Technik des Foil Pumpings ist nicht einfach zu erlernen. Es braucht viel Geduld und einen eisernen Willen. Mit dem Ziel vor Augen, nur mit Muskelkraft über das Wasser zu schweben, ist die Lernphase zu überstehen. Der Kontakt zu anderen Sportlern und gemeinsames Üben erleichtern den Einstieg. Ich war mir zwar bewusst, dass ich mein Ziel hoch gesteckt habe, die frostige Jahreszeit jedoch habe ich unterschätzt, respektive nicht einkalkuliert.
Ich habe in Theorie und Praxis zum Foil Pumping viel gelernt. Aktuell stehe ich noch in der kritischen Phase vom sicher auf dem Brett Stehen und vorwärts Gleiten zum regelmässigen Pumpen. Die feine Abstufung der Bewegungen, die Auftrieb und Geschwindigkeit bewirken, habe ich beim Abgabetermin dieser schriftlichen Arbeit nach 490 Dockstarts noch nicht erreicht. Nichtsdestotrotz: Sport in der Natur und erst recht im Wasser macht mir Spass. Ich werde nicht aufgeben, bis ich das Gleiten über das Wasser ohne Wind und Wellen beherrsche.
Foil Pumping ist ein Ganzkörpertraining, das Muskelkraft, Balance und Durchhaltewille abverlangt und macht extrem viel Spass!
Ich kann Foil Pumping jedem Wassersportbegeisterten empfehlen und gebe sehr gerne Tipps aus Eigenerfahrung weiter.
Video: Lynn’s Weg zum Pumpfoilen von September 2023 bis März 2024
Lynn’s „Weg“ zum Pumpfoilen
11.09.2023 1. Pumpversuch
11.12.2023 Recherchieren: Wie funktioniert das Bord im Wasser? (Bordaufbau, Bewegungsablauf)
18.12.2023 Recherchieren: Was für Material braucht man?
30.12.2023 1. Pumpversuch im Winter nach 2 Monaten Pause
09.02.2024 Start mit der schriftlichen Arbeit
20.02.2024 Kontakt mit Philipp von pumpfoilers.ch
03.03.2024 Bearbeitung Video mit Timo
19.03.2024 Abschluss der schriftlichen Arbeit