Pumpfoiling, Windfoiling, Wingfoiling, Surffoiling, Kitefoiling, … es gibt viele Ausprägungen des Foilings – aber alle haben etwas gemeinsam: viel Spass und das unvergessliche Gefühl, übers Wasser zu fliegen.

Was aber macht diesen Reiz aus, und weshalb eignet sich gerade Pumpfoiling gut als Ergänzung zu anderen Foilingsportarten?

Wir haben mit Elena Sandera gesprochen. Elena, Medizinstudentin aus Zürich hat schon in sehr jungen Jahren das erste Mal auf einem Surfbrett gestanden. Obwohl ihr Schwerpunkt klar beim Windfoilen liegt, kann man auch sie hin und wieder auf dem Pumpfoilboard antreffen. Derzeit ist sie auf dem Weg, die Schweiz bei den Olympischen Sommerspielen 2024 in Paris in der neuen iQFoil Klasse zu vertreten. Das iQFoil ersetzt das RS:X Board, und 2024 wird in Paris das erste Mal in dieser Klasse um olympisches Edelmetall gesurft. Vereinfacht gesagt ist das iQFoil ein Windsurfboard, das bei ausreichender Geschwindigkeit dank dem Hydrofoil, welches mittels eines Mastes mit dem Brett verbunden ist, aus dem Wasser gehoben wird. Die Damen fahren dabei ein 8 Quadrameter Rigg, die Herren ein 9 Quadratmeter Rigg.

Elena, wie bist Du zum Windfoilen gekommen, und was fasziniert Dich an dieser Sportart?

Im Sommer 2020 habe ich ganz zufällig iQFoilern auf dem Gardasee beim Training zugeschaut. Ich war sofort fasziniert und wollte diese Sportart selbst ausprobieren! Nach meinem ersten Versuch auf dem iQFoil Brett (welcher natürlich missglückt war), war mir klar, ich will an die Olympischen Spiele! Das ist vielleicht nicht ein gewöhnlicher Gedankenprozess, aber ich war schon immer sehr ehrgeizig, und wenn ich etwas Neues anfange, dann will ich die Beste darin werden. Besser als die Olympischen Spiele geht es nicht!

Wann hattest Du Deine ersten Berührungspunkte mit Pumpfoiling?

Im Sommer 2021 hatte ich die Möglichkeit, das Pumpfoilen im Rahmen eines Events eines Segelclubs das erste Mal auszuprobieren. Ich dachte, das müsse für mich doch relativ einfach sein, ich stehe ja täglich auf einem Foil! So war das aber gar nicht. Am Anfang habe ich mich genauso blamiert wie alle anderen wink

Was fasziniert Dich am Pumpfoiling?

Alle Foil-Sportarten faszinieren mich, da ist das Pumpfoiling nicht anders. Jedoch finde ich vor allem die Pumpfoiler-Community, welche sich mittlerweile gebildet hat, unglaublich toll. Alle unterstützen sich und jubeln einander zu, wenn man auch nur einen kleinen Fortschritt erzielt smile

iQFoil Elena Sandera Windfoiling
Wie unterscheidet sich Windfoilen von Pumpfoilen? Was ist gleich?

Die Pumpbewegungen, welche man bei sehr geringen Wind beim Windfoilen braucht, sind ähnlich wie die Bewegungen beim Pumpfoilen. Jedoch unterscheidet sich das Pumpfoilen vom Windfoilen dadurch, wie der Hauptvortrieb erzeugt wird. Der grösste Unterschied ist das Segel, welches beim Windfoilen auf dem Brett festgemacht ist. Dies führt dazu, dass es noch eine weitere Komponente gibt, mit welcher man zusammenarbeiten muss: der Wind. Dieser erzeugt den Antrieb und lässt einem abheben. Das richtige Zusammenspiel zwischen Wind, Foil und der eigenen Balance führt schlussendlich zu den hohen Geschwindigkeiten, dabei können gut und gerne bis zu 60km/h erreicht werden. 

Weshalb eignet sich Pumpfoiling als Ergänzung zum Windfoilen? 

Bei der iQFoil Klasse foilt man schon ab 5 Knoten, also bei sehr wenig Wind. Um jedoch das Brett auf eine genügend hohe Geschwindigkeit zu bringen, so dass man vom Foil aus dem Wasser gehoben wird, braucht es eine spezielle Pump-Technik. Hier hilft das Pumpfoilen. Die Pumpbewegungen auf den, im Vergleich zu den iQFoil Brettern, kleinere Pumpfoilbrettern sind ähnlich wie auf dem iQFoil.

Zusätzlich kommt man beim «Pumpen» ganz schön ins Schwitzen😉 Dieses Extratraining kann dem Kreislauf sicher nicht schaden!

Was empfiehlst Du jemandem, der mit dem Pumpfoilen beginnen möchte?

Hab keine Angst! Das grösste Hindernis beim Erlernen jeglicher Foil-Sportarten ist die Angst, die einen zurückhält. Ja, du wirst stürzen, aber es ist weder schmerzhaft (Anm. der Redaktion: zumindest meist…), noch wirklich gefährlich. Natürlich sollte man eine dem Level angepasste Schutzausrüstung tragen.

Geniesse den Prozess und hab keine Scham. Alle «sehen zu Beginn ein bisschen doof aus». Aber der Spassfaktor macht dies wieder wett und vom sicheren Ufer aus zuzuschauen macht nicht halb so viel Spass, wie wenn man es selbst ausprobiert!

Vielen Dank, Elena, für das Gespräch, und wir freuen uns, mit Dir schon bald auf Olympia Gold anzustossen!

 

Mehr über Elena Sandera:

Offizielle Webseite: https://elenasandera.com/

Instagram: https://www.instagram.com/elena.sandera/

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