Regelmässig kommt die Frage auf, ob man beim Pumpfoilen eine Schwimmweste benötigt. Klar, Pumpfoilen ist ein Wassersport und da besteht immer das Risiko, dass man unter Wasser gerät – sprich es besteht auch das Risiko des Ertrinkens. Also, auf jeden Fall Schwimmweste tragen! – Naja, ganz so einfach ist das Thema dann doch nicht abgearbeitet und daher möchten wir hier auf ein paar Aspekte ob das Tragen einer „Schwimmweste beim Pumpfoilen“ notwendig ist, näher eingehen.
Aspekt Sicherheit
Eine Schwimmweste bringt sicherlich zusätzliche Sicherheit in Bezug auf den Auftrieb und reduziert damit das Risiko des Untergehens. Möchte man auf Nummer sicher gehen, zieht man eine Schwimmweste mit Kragen in Betracht. Im Falle einer Bewusstlosigkeit bietet eine Schwimmweste mit Kragen zusätzliche Sicherheit. Bei klassischen Schwimm- und Rettungswesten, welche die Auftriebskörper auf der Brustseite haben und somit den Körper im Idealfall in eine Rückenlageposition bringen, sorgt der Kragen dafür, dass der Kopf oberhalb der Wasserlinie gehalten wird. Wer aber schon einmal Pumpfoiler beobachtet hat wird feststellen, dass die wenigsten Pumpfoiler eine „klassische“ Rettungsweste tragen. Viele Pumpfoiler tragen denn auch gar keine Weste.
Neben dem Risiko des Ertrinkens gibt es auch noch andere Risiken beim Pumpfoilen. So besteht das Pumpfoil (also das Board mit Flügel und Masten) aus relativen hartem Material und weist an diversen Stellen scharfe Kanten auf. Daher kann auch ein Aufprall auf das Pumpfoil Equipment im Falle eines Sturzes schmerzhaft sein oder gar zu Verletzungen führen.
Dieses Thema haben wir in unserem Bericht „Wie gefährlich ist Pumpfoilen“ eingehender beleuchtet.
Auf Grund dieser Risiken empfiehlt es sich bei der Überlegung Schwimmweste oder nicht auch die Risiken einer Verletzung durch Aufprall in Betracht zu ziehen. Aufprallverletzungen können durch sogenannte Aufprallwesten reduziert werden. Es gibt diverse Aufprallwesten auf dem Markt, welche durch ihren Aufbau auch als Auftriebshilfe fungieren. Achtet man beim Kauf einer Aufprallweste auch auf den Aufrieb, so kann man beide Risiken – also das Risiko des Ertrinkens sowie das Risiko einer Verletzung durch einen Aufprall – mit einer Aufprallweste mit geeignetem Auftrieb reduzieren. Zu beachten ist hier, dass Aufprallwesten normalerweise nicht „ohnmachtssicher“ sind, also keinen Kragen haben und die Person nicht in Rückenlage bringen. Dennoch sind wir der Meinung, dass eine Aufprallweste mit geeignetem Auftrieb eine gute Option für Pumpfoiler ist.

Rechtlicher Aspekt
Oft kommt auch die Frage auf, ob es denn eine Tragepflicht für Schwimmwesten beim Pumpfoilen gibt, oder aber dies freiwillig ist. Im folgenden beziehen wir uns hier auf die Rechtslage auf Schweizer Binnenseen.
Grundsätzlich werden Pumpfoils als wettkampftaugliche Wassersportgeräte eingestuft und gelten als Schiffe (Binnenschifffahrtsverordnung BSV: Art. 2 Buchstabe a Ziff. 1.). Daher gilt, dass Ausserhalb der äusseren Uferzone (300 m) und auf Fliessgewässern (Flüssen) ein Rettungsmittel (z. B. eine Rettungsweste) mit einem Minimalauftrieb von 50 Newton mitgeführt werden muss. Dies gilt übrigens auch zum Beispiel für SUPs.
Kurz gefasst heisst das, dass so lange man in einem stehenden Gewässer innerhalb der äusseren Uferzone – also nicht weiter als 300m vom Ufer entfernt – den Sport ausübt, es keine Tragepflicht gibt. Gerade aber für Pumpfoiler, welche gerne auch mal längere Strecken foilen oder den Wellen von Kursschiffen folgen und dabei die äussere Uferzone verlassen, müssen eine Auftriebshilfe von mind. 50 Newton mitführen.
Alternative zur Schwimm- und Aufprallweste
Wie bereist erwähnt, ist eine Aufprallweste mit geeignetem Auftrieb eine gute Alternative. Für diejenigen, welche aber ungern eine Weste tragen, weil sie sich dadurch zum Beispiel eingeengt fühlen, gibt es auch Alternativen.

Bildquelle: Restube.com
Sehr kompakt und einfach um die Hüfte an einem Gurt zu tragen ist zum Beispiel die Sicherheitsbojen von RESTUBE. Diese „Notbojen“ gibt es mit 50 und 75 Newton Auftrieb. Im Falle eines Notfalls, wird die Boje mit Hilfe eines Handzugs, welcher eine CO2 Patrone aktiviert, ausgelöst und bläst sich anschliessend automatisch auf.

Zusätzlich hat die Restube eine Pfeife integriert, mit welcher man auf sich aufmerksam machen kann. Auch wenn man die Restube nicht auslösen muss – was wir natürlich hoffen – dient sie dank des kleinen Fachs am Gurt zur Aufbewahrung einer Kreditkarte oder Schlüssels, wenn man diese ungern am Steg zurücklassen will.
Zusammenfassung
Je nachdem wo man den Sport ausübt, gibt es rechtliche Aspekte welche das Tragen bzw. Mitführen einer Auftriebshilfe notwendig machen. Daher sollte man sich unbedingt darüber informieren, ob für das Gewässer, respektive bestimmte Bereiche davon, solche Regeln und Gesetze bestehen. Neben einer klassischen Schwimmweste eignen sich auch sehr gut Aufprallwesten mit ausreichend Auftrieb oder aber auch Sicherheitsbojen, welche im Notfall aktiviert werden können, als Alternative zu einer klassischen Schwimmweste, wobei in diesem meist ein Kompromiss in Bezug auf Ohnmachtssicherheit eingeganen werden muss.
Rechtlicher Hinweis: Alle Angaben sind ohne Gewähr. Dieser Bericht wurde mit grösster Sorgfalt erstellt, jedoch kann keine Garantie auf Vollständigkeit und Richtigkeit der hier referenzierten Rechtsgrundlagen gegeben werden. Grundsätzlich muss sich jeder Pumpfoiler selbst informieren, welche Regeln und Gesetze für das Gewässer gelten, an welchem er/sie den Sport ausübt.